ROUNDUP: Chef der Opel-Mutter Stellantis tritt zurück - Aktie unter Druck
LONDON (dpa-AFX) - Der unter Problemen im wichtigen US-Markt und einer schwachen Branchenlage leidende Autobauer Stellantis
Die Aktie geriet am Montagmorgen kräftig unter Druck und verlor an der Euronext im frühen Handel mehr als acht Prozent. Die Bilanz für den Aktienkurs in diesem Jahr ist tiefrot: Das Papier hat rund 45 Prozent eingebüßt. Der Abschied des Konzernchefs und des Finanzvorstands in so kurzer Zeit sei ein beispielloses Hemmnis für Anleger, die in den Autobauer investieren wollten, bemerkte Analyst Jose Asumendi von JPMorgan. Den Interimschef bezeichnete der Experte aber als "eine solide Lösung" für die Zeit der Suche nach einem Nachfolger.
Experte Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC nannte den Abschied von Tavares zum jetzigen Zeitpunkt zwar überraschend. Er verwies aber darauf, dass der Portugiese spätestens Anfang 2026 ohnehin seinen Abgang geplant habe. Der Autobauer sei gerade dabei, seine immensen Lagerbestände in Nordamerika zu reduzieren - ein Prozess, der seiner Ansicht nach bis weit ins kommende Jahr andauern wird. Dabei dürften Preiszugeständnisse notwendig sein. Diese dürften die Gewinne weiter belasten. Er vermutet, dass die Differenzen zwischen Tavares und dem Verwaltungsrat auch hier herrühren.
Bereits im Oktober hatte der Volkswagen-Rivale
Die Ansichten von Tavares über die weitere Strategie hätten sich von denen des Verwaltungsrates sowie einiger Aktionäre "unterschieden", begründete das Unternehmen den Rücktritt von Tavares. Ein neuer Chef soll noch im ersten Halbjahr 2025 gefunden werde, hieß es am Sonntag weiter. Bis dahin werde ein Führungskomitee unter Verwaltungsratschef John Elkann gebildet.
Tavares führte Stellantis seit Formung des Autoriesen durch die Megafusion von PSA
Auf dem nordamerikanischen Markt macht der Autobauer mit großen SUVs und Pick-ups üblicherweise den Löwenanteil seines Gewinns. Derzeit aber stehen zu viele unverkaufte Autos bei den Händlern auf dem Hof, was die Verkaufspreise schmälert. Und auch in anderen Ländern ist die Lage auf den Automärkten trüb - etwa in China oder in Europa, wo die Nachfrage etwa nach E-Autos erheblich zurückgegangen ist./mis/nas/zb/jha/