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Aktien Frankfurt: Anleger warten nach Rekordlauf weiter auf frische Impulse


FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem jüngsten Rekordlauf ist der Dax am Donnerstag im Konsolidierungsmodus geblieben. Mit einem Minus von 0,25 Prozent auf 23.468,01 Punkte rutschte der deutsche Leitindex knapp unter sein altes Rekordhoch aus dem Monat März.

"Im Konsolidierungsmodus wartet der Markt auf neue Impulse", interpretiert Molnar die moderaten Verluste. Der MDax , der Index der mittelgroßen Unternehmen, stieg am Donnerstag um 0,53 Prozent auf 29.651,85 Zähler.

Zum Wochenstart noch hatte der Dax angesichts der Entspannung im Zollkonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China an sein Rekordhoch vom Freitag angeknüpft und war bis knapp unter 24.000 Punkten gestiegen. Ein Großteil seiner Gewinne gab er zum Handelsschluss aber wieder ab.

Im Fokus der Anleger stehen zahlreiche Quartalsbilanzen, darunter die von Schwergewichten wie Siemens, Telekom und Allianz, sowie am Nachmittag zahlreiche Konjunkturdaten aus den USA. Diese könnten Hinweise auf die Zinspolitik der US-Notenbank geben, - etwa ob sich die Fed in ihrer abwartenden Haltung über mögliche Zinssenkungen bestätigt sieht oder womöglich davon abrücken könnte.

Allein im Dax legten fünf Unternehmen Zahlen vor, die überwiegend von den Anlegern abgestraft wurden. Merck gaben am Index-Ende 5,2 Prozent nach. Das Darmstädter Pharma- und Technologieunternehmen senkte wegen der zuletzt starken Wechselkursschwankungen seine Ziele für das Gesamtjahr.

Der Technologiekonzern Siemens schnitt zwar im zweiten Geschäftsquartal stark und auch deutlich besser ab als erwartet und bekräftigte seine Jahresprognose. Die Aktie büßte nach einem sehr starken Erholungslauf seit Anfang April 2,8 Prozent ein. Auch für das Papier des Versicherers Allianz und das des Energieunternehmens RWE ging es nach vorgelegten Quartalszahlen abwärts. Allianz verloren 2,6 Prozent ein und RWE 0,9 Prozent.

Die Deutsche Telekom hielt sich dagegen mit minus 0,2 Prozent im Marktdurchschnitt. Sie hatte weiter vom Wachstum der US-Tochter T-Mobile US profitiert und hob nun ihren Gewinnausblick für das Gesamtjahr leicht an.

Unter den Firmen aus der zweiten und dritten Reihe, die ebenfalls zahlreich ihre Quartalsbilanzen veröffentlichten, zogen Thyssenkrupp mit minus 11,6 Prozent Aufmerksamkeit auf sich. Nach einem schwächer als erwartet ausgefallenen operativen Ergebnis sehen Analysten nun die Jahresziele als gefährdet an.

Unter den Nebenwerten richteten sich die Blicke auf Schott Pharma , SFC Energy , MLP , Energiekontor , Ceconomy , Thyssenkrupp Nucera oder auch auf Dermapharm . Sie gehörten allesamt nach vorgelegten Zahlen und Aussagen zum weiteren Geschäft mit minus 2,1 bis minus 6,3 Prozent zu den größten Verlierern. An der SDax -Spitze legten dagegen die Papiere des Nutzfahrzeugzulieferers Jost Werke nach bestätigten Jahreszielen um 2,4 Prozent zu.

Rüstungswerte waren nach den jüngsten Verlusten zudem erneut die Favoriten unter den Anlegern: Rheinmetall gewannen 4,6 Prozent, Hensoldt 5,9 Prozent und Renk 3,1 Prozent. Aus den Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und dem Aggressor Russland in Istanbul ist kein Gipfeltreffen geworden. Putin schickte seinen Berater Wladimir Medinski, um mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu sprechen. Die Wahrscheinlichkeit für eine echte Annäherung mit Entscheidungscharakter ist damit gesunken. Auch US-Präsident Trump verzichtet zunächst auf eine Reise in die Türkei./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---